Gehören Sie zu den Menschen, die Macht kategorisch ablehnen? Sie als etwas Negatives ansehen, mit dem sie nichts zu tun haben wollen? Praktizieren Sie vielleicht Machtverweigerung als Selbstschutz? Das kann man probieren, es funktioniert nur nicht. Denn zu glauben, eine Nicht-Beteiligung an der Macht würde Sie zu einem besseren Menschen machen, ist der falsche Weg.
Wer sich vor der Macht verschließt, wird im Leben keine großen Erfolge verzeichnen. Auf der anderen Seite bringt es auch nichts, als brutaler Macht-Diktator durchs Leben zu stürmen und verbrannte Erde zu hinterlassen. Was wir alle brauchen, ist eine positive Machtkompetenz. Man könnte es auch eine Machtvirtuosität nennen. Denn ganz ohne Machteinsatz wird es nie gehen. Weder beruflich noch privat, ohne Macht ist keine Zielerreichung möglich. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, wie man seine persönliche Machtposition sieht und aufbaut. Denn Macht ist per se weder gut noch schlecht, sie ist wertneutral.
Wie wird man also positiv mächtig? Der erste Schritt ist es, sich der Bedeutung von Macht in allen Lebensbereichen klar zu werden. Kluge machtvolle Menschen setzen ihre Machtinstrumente strategisch und nie übertrieben ein und bleiben ihrem persönlichen Wertekanon treu. Auf diese Weise werden sie zu souveränen Machtvirtuosen, die ihre Überzeugungen durchsetzen können.
Tips Kirchdorf, KW 49/19, Seite 24