Müßiggang oder Stille zu genießen hat in unserer hektischen Zeit keinen guten Ruf. Lange Arbeitszeiten, wenig Freizeit und viele Termine sind in der modernen Arbeitswelt beinahe zum Statussymbol geworden. Nachdenken? Das gilt nicht als Arbeit. Deswegen setzen viele auf sinnlosen Aktionismus und tun irgendetwas, statt zu reflektieren. Die uns heute zur Verfügung stehenden technischen „Helfer“ verschärfen das Problem. Klar, Social Media und Smartphones erleichtern unsere Kommunikation. Jedoch stören sie auch massiv die Konzentration. Wie entkommen wir diesem Dilemma?
Es gilt, den Fokus nicht nur auf die Arbeit zu setzen, sondern sich auch gezielt auf Ruhepausen zu konzentrieren. Unser Gehirn braucht Zeit, um Informationen zu verarbeiten, einzuordnen, zuzuordnen und neue Zusammenhänge herzustellen. Erst, wenn wir die Balance zwischen Leistung und Pausen richtig gestalten, sind wir produktiver und kreativer. Wir müssen aufhören mit dem Gruselkabinett des endlosen Rackerns bei ständig steigenden Erwartungen der anderen an uns. Regelmäßige Ruhepausen füllen unsere Energiereserven auf und machen neue Einsichten möglich. Wer nach stundenlangen Marathonsitzungen gleich wieder an den Schreibtisch hastet, um seine Arbeit nahtlos fortzusetzen, der wird sehr bald an seine persönlichen Leistungsgrenzen stoßen. Wer nicht bewusst Pausen einlegt, wer nicht zwischen den Zeiten der Aktivität und Passivität wechselt, der bleibt allerdings gestresst und atemlos.
Tips Kirchdorf KW 36, Seite 27