Durch welche Brille blicken Sie in die Welt? Es empfiehlt sich, im Laufe des Lebens die gängigen gesellschaftlichen Ideale wie ewiges Glück, Fehlerlosigkeit, Heldentum, Optimismus und immerwährenden Spaß auf ein realistisches Ausmaß zurückzustufen. Aufgewertet im positiven Sinn hingegen sollten Gefühle wie Trauer, Angst oder Fehlerhaftigkeit werden. Ja, Sie haben richtig gelesen! Nur wenn wir auch diese Emotionen annehmen und zulassen, bleiben wir in der für ein gelungenes Leben so wichtigen Gefühlsbalance.
Bitte nicht falsch zu verstehen, dies ist kein Aufruf zum Verharren im ewigen Unglück! Wir alle sollten durchaus das Bestreben haben, glücklich zu sein! Es bringt dabei nichts, die super-rosa Brille gegen eine dunkel-schwarze auszutauschen. Was wir vielmehr brauchen, ist eine Brille mit Klarsicht und einer Portion gesunden Realismus!
Denn durch das Tragen einer solchen Brille relativiert sich der Umgang mit dem Glück automatisch! An manchen Tag mies drauf zu sein, gehört einfach zum Pendelschlag des Lebens. Deshalb sollte man sich nicht verrückt machen. Ein Vorschlag, um mehr Zufriedenheit ins Dasein zu bringen: Auch mal nicht glücklich sein und sich dessen nicht zu schämen! Und wenn das Glück auftaucht – wie so oft plötzlich und überraschend – dann darf man es sich einfach nehmen, ohne zu fragen, ob man es verdient!
Tips Kirchdorf KW 14/22, Seite 22