Wie ein Stehaufmännchen richten sich manche Menschen nach Niederlagen wieder auf. Sie meistern das Leben besser als andere, nehmen Krisen und Gefahren leichter, sind schier immun gegen Angriffe von außen. Dieses Phänomen nennt die Psychologie „Resilienz“ und meint damit die Widerstandsfähigkeit eines Menschen gegenüber Belastungen, Gefahren, Risiken und Stress.
Nun hat die Resilienz auch am Arbeitsplatz Konjunktur. Wenn Sparpakete über Mitarbeiter hereinbrechen, Stellenabbau und Konzernumbauten für Unsicherheit sorgen, wenn die Stimmung am Arbeitsplatz alles andere als zuversichtlich ist, dann ist es von Vorteil mit viel psychischer Widerstandsfähigkeit ausgestattet zu sein.
Doch was tun, wenn Sie nicht von Natur aus ein Stehaufmännchen sind? Für diejenigen gibt es eine gute Nachricht, denn Resilienz kann man bis zu einem gewissen Grad trainieren. Sie ist nämlich kein angeborenes stabiles und generell einsetzbares Persönlichkeitsmerkmal, sondern das Ergebnis eines Prozesses, der sich zwischen den Individuen und ihrer Umwelt vollzieht. Als Faktoren für Resilienz gelten das soziale und wirtschaftliche Umfeld einer Person, die biologische Vitalität und die Einstellungen zu Problemen.
Resiliente Menschen verfolgen zudem eine clevere Strategie. Sie überlassen anderen nicht die Macht über ihr eigenes Wohlbefinden. Ganz im Gegenteil, nur sie selbst entscheiden, ob es ihnen gut geht.
In schwierigen Zeiten ist es aber auch hilfreich, zu kooperieren und zusammen zu halten. Ich persönlich sehe aber auch die Unternehmen und unsere Gesellschaft in der Verantwortung, die Unsicherheiten in der Arbeitswelt abzufedern. Es wäre viel zu leicht, einfach nur zu sagen, man müsse sich halt anpassen.
Tips Kirchdorf, KW 04/15, S. 19