In Unternehmen gibt es derzeit viele trauernde Menschen: Sei es der Verlust eines geliebten Menschen, eine Erkrankung, Lohnverlust oder eine massive Corona-Depression. Dabei stellt sich die Frage: Wie werden Unternehmen ihre Mitarbeiter behandeln, wenn sich alles wieder normalisiert? Es geht dabei nicht vordergründig darum, verlorene Umsätze aufzuholen. Führungskräfte sollten vielmehr mitfühlendes Engagement zeigen: „Wie geht es Dir? Wie kann ich Dich unterstützen?“ Es geht auch nicht darum, in einem schrecklichen Ereignis einen Sinn zu finden, sondern darum, was man daraus macht. Dem Verlust eine Bedeutung zu geben, kann schmerzhafte Erinnerungen heilen und helfen, weiterzumachen. Wenn wir uns mit Verlust auseinandersetzen, neigen wir dazu, zu denken, dass unsere Stärke und unsere Fähigkeit, der Trauer zu entfliehen, auf eine Probe gestellt wird. Doch ein Verlust passiert einfach. Er stellt keinen Test dar, es gibt nur Trauer. Der Sinn eines Verlustes zeigt sich darin, wie wir damit umgehen. Die Pandemie ist eine Phase in unserem Leben – und sie wird enden! Und ja, sie wird uns als eine außerordentlich schwierige Zeit in Erinnerung bleiben. Die langsame Rückkehr zu einer neuen Normalität wird aber sicher weitergehen – und damit der Prozess, unsere Trauer beim Namen zu nennen und uns gegenseitig dabei zu helfen, Akzeptanz zu finden.
Tips Kirchdorf KW 08/21, Seite 24