Wenn wir von jemandem verletzt, hintergangen oder enttäuscht wurden, wollen wir diese Person unseren Schmerz spüren lassen, indem wir ihr nicht verzeihen. Denn der Akt des Verzeihens bedeutet für viele so etwas wie „Absolution erteilen“. Aber genau diese sind wir nicht bereit, zu gewähren. Ist das wirklich der richtige Weg?
Eine große Herausforderung ist unser hingebungsvolles Anhaften an vergangenem Schmerz. „Das verzeihe ich Dir nie!“ ist einer der brutalsten und schmerzvollsten Sätze, die es gibt. Schmerzvoll vor allem auch für den, der nicht verzeiht. Menschen, die nicht verzeihen, wissen meist gar nicht, was sie sich damit selbst zufügen. Verzeihen zu lernen ist deshalb für uns sehr wichtig. Auf der einen Seite ermöglicht uns das Verzeihen in vielen Fällen, ein neues Miteinander zu entwickeln. Auf der anderen Seite – und das ist noch viel bedeutsamer– ist verzeihen der wirklich einzige Weg, um uns vom Einfluss, den eine Person oder Situation auf uns hat, zu lösen.
Erst wenn wir verzeihen, können wir loslassen. Erst wenn wir loslassen, können unsere Wunden heilen. Solange wir hadern und uns darauf konzentrieren, nicht verzeihen zu wollen, reißen wir selbst die alten Narben immer wieder auf. In diesem Sinne, verzeihen Sie, lassen Sie los und werden Sie frei!
Tips Kirchdorf KW 12/28, Seite 26
PS: Haben Sie >>das<< schon gesehen?
Schöner Input!
Ich habe gelernt, dass sich selbst zuerst verzeihen können, der effektivste Weg ist, um auch dem Anderen verzeihen zu können.
Ich sehe es so wie das Gebot der Nächstenliebe aus der Bibel. Es heißt, liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Aber die Menschen haben das irgendwie falsch verstanden, wie es bereits Hermann Hesse einst beschreibt.
Wenn wir nicht imstande sind, uns selbst zu lieben, wo kommt dann die Möglichkeit her, den Anderen zu lieben?!
So ist es auch beim Verzeihen…
Ich denke, ich kann erst dann wirklich verzeihen, wenn ich imstande bin, mir selbst zu verzeihen.
Alles andere wäre sinnlose Investition an Ressourcen.