Teil 1
Glück ist für jeden lebbar. Das ist die große Verheißung unserer Zeit. Jedoch, die permanente Jagd nach dem Glück macht müde und schwächt. Und verläuft in den meisten Fällen noch dazu ergebnislos. Denn wahrhaft glücklich sind nur jene Menschen, die gelernt haben, das Leben so zu akzeptieren, wie es ist.
Um das Thema „Glück“ herrscht ein regelrechter Hype. Es füllt bereits ganze Bibliotheken … Aber, wie es so ist mit den Hypes, umso überzeichneter sie auftreten, desto schneller sind sie auch wieder zu Ende. Das wäre ja gar nicht so schlimm, wenn diese oftmaligen Diskussionen über das Glück wenigstens dazu führen würden, dass doch einige Menschen etwas glücklicher werden. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass genau das Gegenteil geschieht; dass Menschen, die vorher mit ihrer Lebenssituation einigermaßen zufrieden waren, sich mittlerweile immer mehr Vorwürfe machen: „Weshalb bin ich nicht glücklich? Alle anderen sind es doch!“ Das ist der rein subjektive Eindruck vieler, sie denken, nur sie hätten es wieder einmal nicht geschafft. Sie fühlen sich nun als Versager, die sie vorher nicht waren und heute nicht sind.
Glücksmomente genießen, wenn sie sich präsentieren
Ich selber erlebe viele Glücksmomente, und ich bin mir ihrer auch sehr bewusst, wenn ich sie erlebe. Sie dauern, solange sie dauern. Ich kann darüber nicht wirklich bestimmen. Manchmal ist es eine Sekunde, eine Stunde, ein ganzer Abend oder auch mal ein gesamtes Wochenende. Ich freue mich sehr, wenn diese Momente da sind. Inzwischen weiß ich auch, wo ich sie finden und bekommen kann. Es wäre aber völlig absurd, anzunehmen, dass wir diese Glücksmomente oder „das Glück“ generell auf Dauer pachten können. Das wird niemals möglich sein! Die vielen Glücksratgeber verstärken auch meist noch diesen eklatanten Irrtum, das Glück ließe sich festhalten. Das ist zu vergessen! Und das ist gut so. Wären wir ständig glücklich, würden wir diesen Zustand nämlich als paradiesisch gegeben hinnehmen und überhaupt nicht mehr genießen. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass ich richtig glücklich bin, nicht immer glücklich sein zu müssen!
Schluss mit der ständigen Jagd nach Glück
Wie sieht es denn bei Ihnen aus mit der Jagd nach dem Glück? Jagen auch Sie ständig der vermeintlichen, ewig andauernden Glücks-Verlockung hinterher? Übersehen Sie dadurch vielleicht die vielen kleinen Glücksmomente im Hier und Jetzt, die jeder von uns hat? Aber aufgrund der permanenten Jagd nach Glück gar nicht wahrnimmt und vorüberziehen lässt? Vielleicht nehmen Sie sich in diesen ersten Wochen des neuen Jahres ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken und für 2018 neue, realistischere, aber um so wirksamere Glücks-Weichen zu stellen!
Weitere Impulse und Anregungen dazu gibt es in Kürze hier im Blog zu lesen. Bis bald!
Ihr
Richard Gappmayer
Danke für den Artikel! Ich denke, dass es sogar manchmal notwendig ist, „nicht glücklich“ zu sein. Denn, wenn wir eine Dauerpacht auf Glück hätten, würde es seinen Wert verlieren.
Das ist sehr interessant. Ich fühle mich als glücklicher Mensch, habe aber über das Glück nie wirklich nachgedacht.Mein Geheimnis dabei ist, wenn es Entscheidungen zu Problemen gibt, überlege ich erst immer wie es die Tierwelt lösen würde. Erst in 2. Instanz versuche ich es mit dem eigenen Intellekt. Und siehe da, die beiden liegen gar nicht weit auseinander.
Der Instinkt der Tiere ist meist ein sicherer Weg.