Ein konfliktfreies Leben – wer wünscht sich das nicht? Schluss mit dem Streit im Familienumfeld, keinerlei Misstöne im Umgang mit Freunden. Exit den ermüdenden Widerständen und nervenaufreibenden Konflikten am Arbeitsplatz. Das Harmoniestreben steht bei vielen Menschen hoch im Kurs! Hochglanzmagazine und Seminarinhalte laden uns vollmundig ein, Gleichklang und Balance zu leben. Alles mit dem Ziel, endlich „harmonisch in Schwingung“ zu kommen und in steter Eintracht zu leben.
Doch ist es für unser persönliches Seelenheil wirklich so günstig, diesem Harmoniegedanken anzuhängen? Wäre es nicht manches Mal vorzuziehen, im Sinne unserer eigenen Entwicklung, auf das Szenario „Friede, Freude, Eierkuchen“ zu verzichten und uns stattdessen ins Getümmel eines Problems, einer Auseinandersetzung zu werfen? Denn nur dann können wir erkennen, wie stark unsere Konfliktfähigkeit ist und ob wir imstande sind, für uns selbst einzustehen, uns durchzusetzen und die Situation zu einem für uns erfreulichen Ende zu bringen.
Wie oft jedoch schweigen wir, aus Angst, nicht mehr geschätzt zu werden. In genau diesen Situationen sollten wir innehalten und klar zwischen jener Art der Harmonie, die für unseren Seelenfrieden wichtig ist und einer total übertriebenen Harmoniesucht zu unterscheiden. Falls Sie sich noch in der Harmoniefalle befinden, wäre es nicht an der Zeit, sich daraus zu lösen?
Tips Kirchdorf KW 22/19 Seite 18