Ein herausforderndes Projekt steht an oder Sie müssen eine wichtige Entscheidung treffen. Sie glauben an sich und sagen voller Optimismus: „Los gehts!“ Doch plötzlich mischt sich jemand ein: „Lass es lieber, das klappt nie!“ Aber wer spricht dort, es ist doch niemand im Raum? Keine Panik, dies ist keine Wahnvorstellung oder Persönlichkeitsstörung. Egal was wir tun oder entscheiden, jemand gibt ständig seinen Senf dazu: Es sind unsere inneren Stimmen. Diese managen und beeinflussen uns auf unterschiedlichste Weise: Die einen spornen uns an, die anderen halten uns zurück. Und wenn beide Parteien gleich laut rufen, spüren wir dies als innere Konflikte. Auch wenn sie manchmal ganz schön nerven können, es hilft nicht, gegen die inneren Stimmen anzukämpfen, denn dann würden Sie gegen sich selber kämpfen. Zudem will jede einzelne Stimme eigentlich nur Ihr Bestes. Jede hilft Ihnen. Sie hilft Ihnen jedoch nur dann, wenn sie nicht überhand gewinnt und Sie die anderen Stimmen nicht mehr hören.
Wenn Sie die kleinen Männer in Ihrem Ohr positiv nutzen wollen, dann machen Sie sich als erstes auf die Suche nach ihnen und personifizieren Sie sie. Vielleicht entdecken Sie unter ihnen den Vernünftigen, den Sparsamen, den Mütterlichen, den Kritiker, den Träumer, den Angsthasen, das Kämpferherz und viele mehr. Lernen Sie nun diese kleinen Persönlichkeiten kennen und verstehen Sie, was sie in Ihnen beabsichtigen. Sehen Sie sie nicht als Gut oder Böse an – sehen Sie sie als ein Team, das dann erfolgreich ist, wenn Sie um die individuellen Stärken jedes Einzelnen wissen. Lernen Sie sie – also sich selber – besser kennen.
Tips Kirchdorf KW 20/15, Seite 22