Erfolg, Geld, ein gutes Arbeitsklima, Freunde. All dies sind Wünsche, die eines zum Ziel haben: das Gefühl der Gefühle – Glück. Seit Jahren singen Speaker, Autoren und Berater ein Loblied auf das Glück: Nur wer glücklich ist, hat Spaß an der Arbeit und wird erfolgreich sein. Firmen, die glückliche Mitarbeiter haben, werden in Zukunft erfolgreich sein. Glück bringt Leistung und Glücklichsein ist machbar. Aber genau diese propagierte Lehre macht viele Menschen ironischer weise nicht glücklich sondern unglücklich und damit auch nicht erfolgreicher. Denn das ewige Streben nach Glück blockiert uns. Je mehr wir nach dem Glücklichsein streben, desto weniger sind wir es.
Wer für sein Glück und damit für seinen Erfolg etwas tun möchte, sollte vom ständigen Streben nach dauerhaften Glück Abstand nehmen und vielmehr realistisch mit dem Glücksbegriff umgehen. Wir sollten uns bewusst machen, dass Glück mit einzelnen Momenten zu tun hat und uns mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Leben ohne Schattenseiten – ein Leben nur im Glück – erstens nicht machbar und zweitens nicht wünschenswert ist. Wer nur noch mit der Glückssuche beschäftigt übersieht das Glück. Um es mit den Worten von Wilhelm Busch zu sagen: „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“
Ist es nicht die Selbstzufriedenheit die, die eigene Entwicklung eher lähmt und sind es nicht auch Misserfolge, die uns antreiben. Antreiben, im Sinne es anders zu machen, etwas Neues versuchen und dadurch zum Erfolg zu kommen. Wahrlich große Leistungen entstehen oft aus ganz schwierigen Situationen heraus – und diese Leistungen, für die wir kämpfen mussten, machen glücklich.
Tips Kirchdorf: KW 28/15, Seite 35