Vermutlich werden im kommenden Juni viele Menschen wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Erholt, motiviert, energiegeladen, nach der langen Pause, könnte man meinen. Ist das wirklich so? Ich denke vielmehr, dass die meisten Menschen, die nun wieder ins Zentrum des Tuns geschossen werden, urlaubsreif sind. Ihr Leben im Sinne der Ausgangsbeschränkungen, unter Berieselung von negativen News und Restriktionen beim Treffen von Familienmitgliedern, hat sie mürbe gemacht und abgestumpft. Wie auch das Verweilen im Home-Office, mit Kindern, die Hausaufgaben-Betreuung fordern und genervt sind vom familiären Stress wegen all der Enge, die es vorher so nicht gab. Und aus dieser Situation heraus soll es nun zurück in die neue Arbeits-Normalität gehen? Jetzt sollen Mitarbeiter 120% Leistung erbringen und die Unternehmen retten? Das ist mehr als illusorisch. Und doch gibt es Lösungen.
Aufbau einer vertrauensbasierten Unternehmenskultur
Zwischen Unternehmertum, Wertschätzung, Achtsamkeit und Offenheit, weniger Hierarchie und mehr Eigenverantwortung, einer Fehlerkultur mit entsprechenden Freiräumen und Sinnstiftung über die eigentliche Arbeit hinaus, versuchen Unternehmen nun, Hindernissen und Widerständen, Ängsten vor Veränderung und vor Versagen zu begegnen. Kann das funktionieren? In der aktuellen Corona-Krise wird Zusammengehörigkeit digital und neu definiert. Die gemeinsame Herausforderung bewirkt eine stärkere Bereitschaft und Fähigkeit zu konstruktiver Veränderung, mehr Wertschätzung für operative Tätigkeiten, eine stärkere Priorisierung von wirklich wichtigen Themen und – genau darin liegt eine erhebliche Chance für Unternehmen – der Aufbau einer vertrauensbasierten Unternehmenskultur. Die Aufgabe von Strategien ist es, Orientierung aus der kurz- mittel- und langfristigen Bewertung des Unternehmensumfelds zu gewinnen. Eine Aufgabe, die in den letzten Monaten nicht einfacher geworden ist. Kurzfristig hilft dabei der vertrauensvolle Blick auf bereits laufende Entwicklungen und Anpassungen. Aber auch mehr Fokus auf das Stärken von „Purpose“ und mehr Engagement im Sinne der Corporate Social Responsibility.
Hack your business
Als erster Schritt bietet sich auf dem Weg zur neuen Normalität ein kurzer „Hack your business“ an. Ausgehend von einem Check des aktuellen Geschäftsmodells und des Leistungsprofils und im Abgleich mit Entwicklungen in der jeweiligen Branche werden dabei Notwendigkeiten und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung von Geschäft deutlich. Dazu als Unternehmen rechtzeitig die richtigen Fragen zu stellen, ist die Basis zukünftiger Erfolge. Wie sehen Führungs-Konzepte der Zukunft aus? Wie können Mitarbeiter und Teams ihre intrinsische Motivation wieder zum Leben erwecken? Wie kann Optimismus abermals die Oberhand im Unternehmen gewinnen? Hier gilt es mit Klarheit und Wahrheit an die Potentiale der Situation heranzugehen, um nicht gleich in die nächste Krise zu schlittern, sondern die neue Arbeits-Normalität entsprechend positiv anzunehmen.
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